Digi-Managerin

Neue Fortbildung für nicht-ärztliches Praxispersonal

Ärztin und ausgebildete Digi-Managerin im Gespräch über E-Health-Themen
© rh2010 | Adobe Stock

Die KVWL bietet seit Mitte April 2023 zum ersten Mal eine Fortbildung zur Digi-Managerin für die Etablierung von Digitalisierungsbeauftragten in Arztpraxen und psychotherapeutischen Praxen an. Zielgruppe ist das nicht-ärztliche Praxispersonal.

Das Pilotprojekt, das Ende 2022 grünes Licht vom Bundesgesundheitsministerium erhalten hat und entsprechend gefördert wird, ist in Kooperation mit der Ärztekammer Westfalen-Lippe und dem Lehrstuhl für Gesundheitsinformatik der Universität Witten/Herdecke entstanden.

Über die Fortbildung zur Digi-Managerin

(März 2024) Jakob Scholz, stellvertretender Leiter IT & Digital Health bei der KVWL, zieht ein erstes Resümee zum Projekt Digi-Managerin. Eine Digi-Managerin treibt Transformationsprozesse in Praxen voran – patienten- und serviceorientiert. In der deutschlandweit einmaligen Fortbildung geht es um die Vermittlung von theoretischem und praktischem Wissen zur Digitalisierung und digitalen Tools. Klar ist: Es gibt einen großen Bedarf. Und damit ist ebenso klar, dass das Projekt fortgeführt wird.

Die Fortbildung findet 2023/24 zunächst im Rahmen eines Pilotprojektes statt. Weitere Durchgänge sind derzeit in Planung. Sobald es konkrete Termine gibt, werden wir Sie an dieser Stelle gerne informieren.

Das sind die Inhalte der Fortbildung

Die Ausbildung der Digi-Managerin folgt einer Modul-Struktur. Der Fokus liegt in der Ausbildung von Multiplikatoren, die die eigenen Praxisabläufen digitalisieren und Ansprechpartnerinnen für die Digitalisierung der Patientenversorgung werden.

Die Teilnehmerinnen der Fortbildung investieren insgesamt 205 Stunden. Die Praxisinhaber erklären sich bereit, ihre Mitarbeiterin für diese anfallenden Schulungsstunden freizustellen. Dafür erhalten sie eine pauschale Aufwandsentschädigung in Höhe von 5.000 Euro.

Verbesserungsmöglichkeiten erkennen,
Digitalisierungsstrategien entwickeln

Die Digi-Managerin ist nach erfolgreichem Abschluss der Fortbildung in der Lage, das digitale Reifegradmodell der KVWL auf die eigenen Praxisabläufe anzuwenden und zu analysieren, wie digital der Praxisbetrieb abläuft. Ziel hierbei ist das Erkennen von Verbesserungsmöglichkeiten. In Zusammenarbeit mit dem Projektteam erarbeiten die Digi-Managerinnen praxisindividuelle Digitalisierungsstrategien, die den Praxisbetrieb verbessern.

Digitales Reifegradmodell

Die KVWL hat in Kooperation mit der Universität Witten/Herdecke ein Reifegradmodell zur Erhebung des Digitalisierungsgrads in Praxen entwickelt.

Das Modell misst Haupt- und Nebenfaktoren anhand von fünf Kategorien (Unternehmessteuerung, Infrastruktur, Behandlung & Therapie, Patientenlenkung und Administration). Die fünf Kategorien unterteilen sich in 50 Kriterien, die jeweils auf einer fünfstufigen Skala einzustufen sind.

Die Ergebnisse werden im nächsten Schritt anhand einer Grafik dargestellt. So erhalten die Praxen einen Überblick über ihren Digitalisierungsgrad und die Bereiche, in denen noch Verbesserungsbedarf besteht.

Digitales Reifegradmodell (Beispiel)
Beispielgrafik Reifegradmodell

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