Sitzdienst
Alle Sitzdienste des allgemeinen ärztlichen Bereitschaftsdienstes und die zentralen Dienste in den fachärztlichen Bereitschaftsdienstbereichen werden in einer Bereitschaftsdienstpraxis durchgeführt. Die allermeisten Bereitschaftsdienstpraxen befinden sich in oder an Krankenhäusern und werden zum Teil auch als Portalpraxis mit einer gemeinsamen Anmeldung betrieben, wo die aufsuchenden Patienten aufgrund der vorliegenden Beschwerden triagiert werden.
Die Bereitschaftsdienstpraxen sind gemäß gemeinsamer Qualitätsstandards eingerichtet und verfügen immer über einen Anmeldebereich und einen separaten Behandlungsbereich mit Untersuchungsliege. Auch ein EKG-Gerät ist vorhanden. Fachärztliche Bereitschaftsdienstpraxen sind darüber hinaus mit dem für die jeweilige Fachgruppe spezifischen, notwendigen Gerät ausgestattet.
Durch ein umfangreiches Hygienemanagement ist gewährleistet, dass die Hygienevorschriften stets eingehalten werden. Der für den ärztlichen Bereitschaftsdienst üblicherweise benötigte Sprechstundenbedarf wird bereitgehalten.
Ferner sind die Praxen auch mit einem Praxisverwaltungssystem (PVS) ausgestattet, das die Dokumentation und Abrechnung der ärztlichen Leistungen ermöglicht. Eine Medizinische Fachangestellte (MFA) organisiert während der Öffnungszeiten der Bereitschaftsdienstpraxis die Aufnahme der Patienten und unterstützt den diensthabenden Arzt auf Wunsch bei der Handhabung der Abrechnungssoftware.
Bereitschaftsdienstpraxis
- Ihren elektronischen Heilberufsausweis (eHBA)
Bitte halten Sie auch die entsprechende PIN bereit. - Die kodierten rosa Rezepte (Vordruck 16), die grünen Rezepte und möglichst auch die blauen Privatrezepte sind in ausreichender Zahl mitzubringen.
Diese werden zwingend benötigt, falls der eHBA nicht eingesetzt werden kann oder es bei der Computer-Technik zu Problemen kommt. - Passwort zur Anmeldung im Computersystem der Bereitschaftsdienstpraxis bereithalten!
Während des ersten Dienstes in der Bereitschaftsdienstpraxis haben Sie ein persönliches Passwort zur Nutzung des EDV-Systems festgelegt. Ohne dieses Passwort ist die Nutzung des E-Rezeptes leider nicht möglich. - Ihren Arztkoffer
Obwohl im Notfalldienst übliches Verbrauchsmaterial und Medikamente vorgehalten werden, empfehlen wir Ihnen, Ihren persönlichen Arztkoffer mitzubringen, wenn Sie sichergehen möchten, dass die von Ihnen bevorzugten Utensilien und Medikamente zur Verfügung stehen.
Die Erstkraft der Bereitschaftsdienstpraxis (Koordinator) prüft im Vorfeld den aktuellen Dienstplan und legt – in Zusammenarbeit mit der zuständigen Bezirksstelle der KVWL – neue Ärzte im Datenbank-System der Bereitschaftsdienstpraxis an und pflegt auch bekannte Änderungen in das System ein.
Um sicherzugehen, dass die hinterlegten Daten noch aktuell sind, prüfen Sie bitte anhand eines "Test-Stempelausdruckes“ die Richtigkeit der Daten. Die kurzfristige Änderung ist in vielen Fällen möglich bzw. kann im Nachgang des Dienstes durchgeführt werden.
Nach Durchführung des Dienstes erhalten Sie ein Dienstprotokoll mit allen Patientendaten, Diagnosen und den jeweils abgerechneten Gebührenordnungspositionen (GOP).
Die Abrechnungsdaten werden zudem über das KBV-Prüfmodul geprüft, so dass vor Ort noch Korrekturen der Daten vorgenommen werden können.
Am Ende des jeweiligen Quartals werden alle Abrechnungsdaten direkt an die Abrechnungsabteilung der KVWL gesendet. Dort werden die Daten noch einmal geprüft und den Abrechnungsdaten der diensthabenden Ärzte zugeordnet.
Der eHBA dient als Ausweis zur Authentifizierung des Besitzers und ermöglicht elektronische Dokumente mit der qualifizierten elektronischen Signatur (QES) rechtsverbindlich zu unterschreiben. Das personenbezogene Dokument sollte daher unbedingt in alleiniger Kontrolle des Ausweisinhabers verbleiben. Auch Vertreterärzte benötigen daher einen eigenen eHBA zur Durchführung Bereritschaftsdienstes.
Fachärztlicher Bereitschaftsdienst in der eigenen Praxis
Einige fachärztliche Bereitschaftsdienste der Augen-, HNO- oder Kinderärzte werden weiterhin dezentral, d.h. in der eigenen Praxis durchgeführt. Der diensthabende Arzt stellt auch das erforderliche Personal zur Durchführung des Bereitschaftsdienstes zur Verfügung.
Die vom Patientenservice 116117 für den fachärztlichen Bereitschaftsdienst triagierten Patienten werden dem nächsterreichbaren Facharzt oder einer fachärztlichen Bereitschaftsdienstpraxis zugeordnet.
Gemäß Ihrer Absprache mit dem Disponenten werden dem Patienten die von Ihnen festgelegten Sprechstundenzeiten genannt bzw. werden Ihnen die Daten zur Kontaktaufnahme mit dem Patienten übermittelt.