„Die ‚ePA für alle‘ – was denn noch?“
„ePA für alle“: praktische Tipps
2025 kommt die „ePA für alle“. Auf Praxen werden damit Veränderungen zukommen, die bei dem ein oder anderen Bedenken hervorrufen. Wir haben uns die gängigsten Sorgen genauer angeschaut – und praktische Tipps für Sie.
Gestörter Praxisablauf
„Das kennen wir doch schon von anderen Digitalisierungsprojekten: Es wird zu Problemen kommen, die den Praxisablauf erheblich behindern. Für solche Scherereien haben wir weder Zeit noch Personal.“
Machen wir uns nichts vor: Zum Start der „ePA für alle“ wird nicht alles reibungslos ablaufen. Digitale Massenanwendungen wie die „ePA für alle“ erfahren nur dann eine entsprechende Akzeptanz, wenn sie vollständig ausgereift sind, bevor sie bundesweit eingeführt werden. Daher ist es uns auch wichtig, als Modellregion dabei zu sein und die technischen, wie prozessualen Veränderungen durch die Nutzung der ePA für alle ein Stück weit mit steuern zu können.
Tipp: Sammeln Sie Ihre konkreten Fragen und wenden Sie sich frühzeitig an Ihren PVS-Anbieter. Nutzen Sie auch die angebotenen Infoveranstaltungen wie „gematik trifft: ePA für alle - Demonstration Primärsysteme Praxen“. Zudem bieten wir als KV mehrere ditalk-Termine zur „ePA für alle“ an. Die Veranstaltungen liefern einen umfassenden Überblick über das Thema ePA und bieten Raum für Ihre Fragen.
Kurze Testphase
„Eine einmonatige Testphase? Das ist unrealistisch und nicht sachgerecht! Und dann auch noch in der Hochphase der Infektwellen…“
Ja, die Testphase ist kurz. Deswegen tun wir schon jetzt alles, um Sie zu informieren. Nutzen Sie unsere Angebote! In unseren Online-Webinaren beantworten wir gemeinsam mit Juristen und Ärzten Ihre individuellen Fragen. Die gematik bietet ebenfalls umfassende Informationen.
Nutzen Sie zudem die Möglichkeit, mit Ihrer Praxis Teil der „ePA für alle“-Modellregion NRW zu sein. Mit diesem Pilotprojekt unterstützen wir die beteiligten Praxen bei der Behebung aller Probleme und sorgen so dafür, dass beim Start der ePA in der Breite viele Anfangsprobleme schon behoben sind. Melden Sie sich gerne bis Freitag, 15. November 2024, unter Angabe Ihrer BSNR, Anzahl der Ärzte, Fachrichtung sowie Praxisadresse per E-Mail unter der Adresse mitgliederberatung@kvwl.de an. Am 15. Januar 2025 starten wir in Westfalen-Lippe zunächst im Kreis Recklinghausen, der Stadt Bochum sowie dem Münsterland. Geplant ist, die Regionen Schritt für Schritt auszuweiten.
Und: Wenn in der Testphase Probleme auftauchen sollten, wird eine Verlängerung geprüft. Das Bundesgesundheitsministerium wird anhand der Rahmenbedingungen entscheiden, wann die Bedingungen für einen flächendeckenden Einsatz gegeben sind. Ab dann greift auch die bundesweite Verpflichtung zur Befüllung und Nutzung.
Beratung durch Praxen
„Ich sehe es schon kommen: Bei der Einführung der ePA werden wir Ärzte und Praxisteams unsere Patienten wieder aufklären müssen. Diese Zeit haben wir nicht!“
Sicherlich werden Ihre Patienten Ihnen und Ihrem Praxisteam einige Fragen stellen, denn Sie genießen ein hohes Vertrauen bei Ihren Patienten. Weil dem Gesetzgeber dieses Problem bewusst ist, hat er die Pflicht zur Information der Versicherten über die „ePA für alle“ den Krankenkassen übertragen.
Um die häufigsten Fragen bestmöglich beantworten zu können, gibt es zur Einführung der „ePA für alle“ nicht nur ausführliches Informationsmaterial für Ärzte und Psychotherapeuten, sondern selbstverständlich auch für Patienten. Bitte verweisen Sie gern darauf – und ebenso auf die Informationsmaterialien der jeweiligen Krankenkasse.
Das Bundesgesundheitsministerium ist eine gute Anlaufstelle für Patienten:
Elektronische Patientenakte: ePA für alle | EPa
Zudem können Sie sicher sein, dass das Thema „ePA für alle“ nun auch zunehmend von der Tagespresse und anderen Medien aufgegriffen wird. Patienten werden auf vielen Kanälen gezielt angeschrieben, informiert und angesprochen. Die „Aufklärungsarbeit“ liegt also mitnichten nur auf Ihrer Seite.