Konnektoren jetzt austauschen – Refinanzierung ist gesichert!

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Die öffentliche Diskussion zu der Frage, ob ein Austausch der TI-Konnektoren in der Praxis alternativlos ist, hat viele KVWL-Mitglieder verunsichert. Die Redaktion einer Computerfachzeitschrift hatte von IT-Experten prüfen lassen, ob die vorhandenen Probleme eventuell auch mithilfe von Updates und dem Auswechseln einzelner Komponenten zu beheben seien. Aus Sicht der gematik ist die Sachlage jedoch eindeutig: Die Konnektoren müssen zwingend ausgetauscht werden, um die Funktionsfähigkeit der Telematikinfrastruktur (TI) weiterhin zu gewährleisten.

Die KVWL hat sich gemeinsam mit anderen KVen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) erfolgreich dafür eingesetzt, dass der Konnektorentausch für alle Anwender lückenlos refinanziert wird. Daher können wir zunächst für alle Kunden der CompuGroup Medical (CGM), deren Zertifikate demnächst auslaufen, Folgendes feststellen:

  1. In Abhängigkeit vom Ablauf der Konnektorzertifikate müssen alle CGM-Konnektoren ausgetauscht werden. Für die First-Mover-Praxen, die im Jahr 2018 eine KoCoBox Med+ ausgeliefert bekamen, ist die Planung des Austauschs bereits gestartet.
  2. Wir empfehlen allen Praxen, die von der CGM angeschrieben wurden und deren Konnektorzertifikate auslaufen, den Konnektor jetzt auszutauschen und sich mit Ihrem Dienstleister vor Ort (DVO) in Verbindung zu setzen. Sie können zusätzlich auf der CGM-Webseite www.meine-ti.de prüfen, wann die Zertifikate Ihres Konnektors auslaufen und ob für Sie zurzeit Handlungsbedarf besteht.
  3. Auf Initiative der KVen hat die CompuGroup Medical den Preis für den Konnektorentausch auf 2.300 Euro gesenkt. Das ist genau der Betrag, den die Praxen laut Schiedsspruch erstattet bekommen. Somit entsteht den Praxen kein zusätzlicher, nicht refinanzierter Aufwand. Diese Preisanpassung gilt selbstverständlich auch für alle Ärztinnen und Ärzte, die den Konnektorentausch bereits beauftragt und ggfs. dafür auch schon eine höhere Rechnung erhalten haben. Ohne Konnektor ist die Praxis nicht mehr mit der TI verbunden und die Kernsysteme funktionieren nur noch sehr eingeschränkt. In wenigen Wochen laufen in den ersten Praxen die TI-Zertifikate ab. Es besteht daher akuter Handlungsbedarf. Nach Ablauf der Zertifikate kann keine Verbindung zur Telematikinfrastruktur mehr hergestellt werden. Das Einlesen der elektronischen Gesundheitskarten (eGK), das Versichertenstammdatenmanagement oder der Versand von KIM-Nachrichten sowie das Ausstellen von elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (eAU) sind dann nicht mehr möglich. Auch auf das sichere Netz der KVen kann nicht mehr zugegriffen und die Quartalsabrechnung auf diesem Wege nicht mehr übertragen werden.

Ungeachtet der nun vereinbarten, vollständigen Refinanzierung der Anschaffungskosten für die neuen Konnektoren drängt der KVWL-Vorstand weiter auf eine eingehende Prüfung des Sachverhalts durch die gematik. Über die weitere Entwicklung halten wir Sie auf dem Laufenden.