„Ein Schritt in die richtige Richtung, aber der Weg ist noch lang“

KVWL zum Finanzierungsabschluss

Arzthonorar
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Dortmund, 17.09.2024. – Der Orientierungspunktwert (OW) für Vertragsärzte und -psychotherapeuten steigt 2025 um 3,85 Prozent. Das hat gestern der Bewertungsausschuss, bestehend aus jeweils drei Vertretern der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und des GKV-Spitzenverbandes, beschlossen. Der OW bestimmt die Preise für ärztliche und psychotherapeutische Leistungen. Dr. Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, zieht ein differenziertes Resümee.

„Der diesjährige Honorarabschluss ist ein Schritt in die richtige Richtung – allerdings ist der Weg hin zu einer gerechten und ausgewogenen Finanzierung des ambulanten Gesundheitssystems noch lang. Das Ergebnis führt sicherlich nicht zu Freudensprüngen in den Praxen in Westfalen-Lippe. Klar sollte aber mit Blick auf die kommenden Jahre auch sein, dass solche Verhandlungen nicht als Sprint, sondern eher als Marathon zu verstehen sind. Wir werden genau verfolgen und beobachten, wie sich die Situation bis zu den Verhandlungen im kommenden Jahr entwickelt. Zudem muss man sich mit der Frage der Finanzierungssystematik auseinandersetzen, hier besteht sicher ein dringender Reformbedarf.

Klar ist: Die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen bilden das Rückgrat des deutschen Gesundheitssystems. Das haben die Krankenkassen inzwischen erkannt, jetzt muss es endlich bei der Bundespolitik ankommen. Als positiv empfinde ich, dass wir in diesem Jahr zu einem regelhaften Verhandlungsergebnis gekommen sind und ein Schiedsspruch nicht nötig war. Das zeigt doch eindrucksvoll, dass die Selbstverwaltung das richtige Instrument der Steuerung ist“, erklärt Dr. Dirk Spelmeyer. -DM

KVWL-Pressestelle