„Endlich kommt Bewegung in die Sache“ – Praxisbesuch vor dem E-Rezept-Rollout in Westfalen-Lippe

E-Rezept - Praxisbesuch Dr. Malik
© KVWL / Michael Hedergott
Kurz vor dem Start des E-Rezept-Rollout schaute KVWL-Vorstand Thomas Müller in der Hausarztpraxis Dr. Malik vorbei.

Dortmund, 30.08.2022 – Es ist 297 Millimeter hoch, 210 Millimeter breit, wiegt 5 Gramm. Auf den ersten Blick wirkt es fast unscheinbar, dafür muss jeder mindestens einmal am Plakat, das an der Tür hängt, vorbei. Jeder sieht es, jeder soll es wissen: Die Praxis Dr. Malik ist bereit fürs E-Rezept. Am 1. September startet die erste Rollout-Phase in Westfalen-Lippe. Rund 250 Ärztinnen und Ärzte sind zum Auftakt dabei, eine von ihnen ist Hausärztin Dr. Anna Maria Malik. Ein Praxisbesuch.

Hier im Dortmunder Nordosten, hier an der Praxistür, hier steht es schwarz auf weiß. Wir sind E-Rezept bereit. „Wir sind froh, dass bei der Digitalisierung jetzt Bewegung in die Sache kommt“, sagt Dr. Anna Maria Malik und lächelt. Wobei der Startschuss in ihrer Praxis längst zu hören war. Die 140 Quadratmeter große Praxis ist schon heute ein historischer Ort. Denn das bundesweit allererste E-Rezept wurde hier im vergangenen Jahr ausgestellt.

Am 11. Februar 2022 um 10.35 Uhr stellte Frau Dr. Malik das erste offizielle E-Rezept in ihrer Praxis aus, inzwischen sind es schon mehr als 3000 E-Rezepte. Ab Donnerstag (1. September) soll ihre E-Rezept-Quote Richtung 100 Prozent gehen. „Wir sind sehr gut vorbereitet, die Abläufe sind inzwischen zur Routine geworden“, sagt Dr. Anna Maria Malik, die sich dabei jederzeit auf ihr fünfköpfiges Praxisteam verlassen kann.

Der Wunsch nach der Gesundheitskarte

Was ist der größte Vorteil beim E-Rezept? „Zeit“, sagt Internistin Anna Maria Malik, „wir haben uns bewusst fürs E-Rezept entschieden: Die händische Unterschrift des Arztes fällt weg, die Medizinische Fachangestellte muss nicht mehr dem Arzt hinterherrennen. Teilweise entfällt sogar für den Patienten der Gang in die Praxis, weil das E-Rezept auch via Videosprechstunde ausgestellt werden kann. Unterm Strich kann ich das E-Rezept nur allen Kolleginnen und Kollegen empfehlen.“

Ihr größter Wunsch? „Wir als Praxis würden uns wünschen, dass die Patienten beim E-Rezept ihre Gesundheitskarte nutzen können. Damit würde der Papierausdruck endgültig wegfallen. Allein aus Umweltschutzgründen würden wir uns darüber sehr freuen.“

Bei der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) rennt die Hausärztin mit ihrem Wunsch offene Türen ein. Schon in den vergangenen Wochen hatte die KVWL deutlich gemacht, dass eine erfolgreiche Einführung des E-Rezepts auch eine komplett digitale Lösung benötigt. KVWL-Vorstand Thomas Müller: „In den ersten Wochen werden die Rollout-Praxen lediglich einen Papierausdruck erstellen können. Wir erwarten von der gematik, dem Bundesgesundheitsministerium und den Apothekenverwaltungssystem-Herstellern, dass das E-Rezept spätestens in drei Monaten mit der Gesundheitskarte in der Apotheke abgerufen und eingelöst werden kann.“

Dass die Digitalisierung der einzige Ausweg für das deutsche Gesundheitswesen ist, wird symbolisch an der Praxistür von Dr. Anna Maria Malik deutlich. Denn über dem Plakat zum E-Rezept steht in Großbuchstaben nur ein Wort: Ausgang. –DM/Vity

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Weitere Informationen zum E-Rezept finden Sie auf unserer Internetseite unter: https://www.kvwl.de/themen-a-z/erezept

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