KVWL-Vorstand: Terminservicestellen sind keine Krücke für den Wegfall der Neupatientenregelung!

KVWL Vorstand
© Lars David Neill

Dortmund, 14.10.2022. – Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) erteilt der Idee, die Terminservicestellen könnten den geplanten Wegfall der Neupatientenregelung kompensieren, eine deutliche Absage.

„Mit der Neupatientenregelung verfolgte der Gesetzgeber das Ziel, Ärztinnen und Ärzte dazu zu motivieren, durch Mehrarbeit weiteren Patienten ein Behandlungsangebot zu unterbreiten. Das hat gut funktioniert, weil viele Kolleginnen und Kollegen sich erneut bereit erklärt haben, weitere Patienten zu behandeln. Dadurch konnten allein im Jahr 2021 in Westfalen-Lippe zirka 8 Millionen Patienten zusätzlich versorgt werden. Vor dem Hintergrund, dass im selben Zeitraum nur etwa 150.000 Patienten einen Termin bei der TSS vereinbart haben, ist es absolut realitätsfern, nun die Terminservicestellen als Krücke für den geplanten Wegfall der Neupatientenregelung einsetzen zu wollen!“, erklärt Dr. Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsitzender der KVWL. Und sein Vorstandskollege Dr. Volker Schrage ergänzt: „Wenn Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf diese Weise 400 Millionen Euro einsparen will und gleichzeitig behauptet, es gebe keine Leistungseinschränkungen für Patientinnen und Patienten, dann widerspricht er sich selbst. Wir brauchen eine faire Vergütung für die zusätzlichen Aufwände in den Praxen!“

Wie berichtet plant Bundesgesundheitsminister Lauterbach, die von ihm selbst initiierte Neupatientenregelung mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz wieder zu kassieren.

„Mit den Terminservicestellen halten die KVen und ihre Mitglieder Strukturen vor, die seitens der Patienten oft als umständlich wahrgenommen werden. So werden zahlreiche Termine nicht eingehalten und oft genug auch nicht abgesagt. Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, die freie Termine an die TSS melden, halten dazu Zeit, Personal und ihre Infrastruktur bereit. Kommt der Patient nicht, verfallen die Termine ungenutzt!“, ergänzt KVWL-Vorstand Thomas Müller.

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