Zwei Frauen, eine Botschaft: „Geht zum Arzt!“
„Um es deutlich zu sagen: Runter vom Sofa! Denn Vorsorge kann Leben retten.“

Dortmund/Herbern, 26.02.2025 – „Sie haben Darmkrebs.“ Es sind Momente, da steht die Welt für einen Augenblick lang still. Momente, die Simone Menkhaus (52) und Daniela Onken (54) aus Herbern nie vergessen werden. Heute, Jahre später, sind die beiden krebsfrei, dürfen sich als geheilt bezeichnen. Mit ihrer Geschichte möchten die Freundinnen für die Angebote der Vorsorge werben.
Winter 2017: Der Hausarzt von Daniela Onken verlässt den Ort, sie wechselt zu einem neuen Arzt. Seit längerer Zeit beschäftigen sie Schilddrüsenprobleme. Der neue Hausarzt veranlasst ein großes Blutbild. Die Eisenwerte sind schlecht. Tabletten erzielen nicht die gewünschte Wirkung. Zur weiteren Abklärung erfolgt am 18. Dezember eine Magen- und Darmspiegelung. Kurz vor Weihnachten die niederschmetternde Diagnose: Darmkrebs. „Ich war kurz geschockt. Aber die Ärztin hat sofort Optimismus verbreitet. Denn bei Darmkrebs bestehen gute Heilungschancen, wenn er frühzeitig erkannt wird.“ Zwischen den Jahren folgt die Operation. Ein bösartiger Tumor und 39 Lymphknoten werden entfernt. Danach beginnt die Chemotherapie. Insgesamt sind es zwölf Durchgänge.

Sommer 2018: Seit längerer Zeit plagen Simone Menkhaus Magenschmerzen. Mal stärker, mal weniger stark. „Zunächst denkt man sich ja nichts dabei, jeder hat ja mal Magenpiene...“ Irgendwann werden die Schmerzen so stark, dass Simone Menkhaus ihre Hausärztin aufsucht. Eine Ultraschall-Untersuchung bleibt zunächst unauffällig. Die Schmerzen wollen nicht nachlassen. Wenige Wochen später erfolgt eine Blutkontrolle. Am Tag danach klingelt das Telefon. Die Blutwerte sind schlecht, es folgt die Krankenhaus-Einweisung. „Ich habe mir da noch keine ernsthaften Gedanken gemacht.“ In der Klinik dann weitere Untersuchungen. Zunächst ohne Befund. In der Nacht vor der geplanten Darmspiegelung werden die Schmerzen unerträglich. Eine CT am nächsten Morgen bringt Gewissheit. „Der Arzt hat gesagt, dass sie sofort operieren müssen. Schmuck ablegen, Handy aus. Los geht‘s.“ Am Mittag wacht Simone Menkhaus auf der Intensivstation auf. Ein Stück des Darms und diverse Abszesse mussten entfernt werden. „Die Ärzte meinten später zu mir, ich hätte keine zwei Tage später kommen dürfen. Sonst wäre ich heute nicht mehr da.“ Weitere Operationen und Chemotherapien folgen. Ein halbes Jahr lang muss Simone Menkhaus mit einem künstlichen Darmausgang leben. Sie tauft ihren Stomabeutel „Seppi“. „Ich weiß gar nicht mehr, wie ich auf diesen Namen gekommen bin. Aber man muss gewisse Dinge einfach mit Galgenhumor nehmen. Man muss den Kopf hochnehmen und weitermachen, immer nach vorne schauen.“

Nach sechs Monaten kann sie Abschied nehmen von „Seppi“. Lachende Heliumballons lassen ihn gen Himmel davonfliegen. Wieder so ein Moment. „Ich werde diesen Tag nie vergessen. Von dort an ging es nur noch aufwärts.“
Während ihrer Behandlungen können sich Daniela Onken und Simone Menkhaus zu einhundert Prozent auf ihr privates Umfeld verlassen. Familie, Freunde, Arbeitgeber unterstützten sie nach Kräften. „Man muss sich kurz schütteln und dann den Kampf annehmen. Aufgeben ist ja keine Option“, sagt Simone Menkhaus und lacht. Die gemeinsame Krankheitsgeschichte hat die beiden Frauen zusammengebracht, dabei stellten sie schnell fest, dass sie eine gemeinsame Leidenschaft haben: Schalke 04. „Wir sind beide im Herberner Fanclub und fahren hin und wieder auch zu den Spielen“, sagt Daniela Onken.
Eine andere Sache ist den beiden aber noch wichtiger. „Wir möchten mit unserer Geschichte einen Teil dazu beitragen, dass noch viel mehr Menschen die Angebote zur Versorgung nutzen. Eine Darmspiegelung tut nicht weh. Um es deutlich zu sagen: Runter vom Sofa und geht zum Arzt! Denn Vorsorge kann Leben retten.“ -DM
Ausführliche Infos zur Darmkrebsfrüherkennung
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Gemeinsame Pressemitteilung: Zwei Frauen, eine Botschaft: „Geht zum Arzt!“
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Gemeinsame Pressemitteilung: Bündnis ruft zur Darmkrebsvorsorge auf
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Foto: Simone MenkhausSimone Menkhaus: „Man muss sich kurz schütteln und dann den Kampf annehmen. Aufgeben ist ja keine Option.“
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Foto: Daniela OnkenDaniela Onken: „Bei Darmkrebs bestehen gute Heilungschancen, wenn er frühzeitig erkannt wird.“
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Foto: Daniela Onken und Simone Menkhaus