KVWL bleibt beim E-Rezept-Rollout an Bord und fordert weiter eine digitale Lösung

Vorstandsmitglied der KVWL, Thomas Müller
© Teichmann
Thomas Müller, Vorstand der KVWL und unter anderem für IT und Digitalisierung zuständig

Dortmund, 23.8.2022 – Nachdem die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) gestern ihren Rückzug aus dem E-Rezept-Rollout angekündigt hat, bleibt die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) vorerst weiter an Bord.

„Wir respektieren natürlich die Entscheidung unserer Kolleginnen und Kollegen aus Schleswig-Holstein, allerdings werden wir vorerst nicht aus dem Projekt aussteigen. Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass es bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens besser ist, auf dem Fahrersitz zu sitzen und den Kurs mitzubestimmen – damit wir möglichst unfallfrei durch diese Entwicklung kommen“, sagt Thomas Müller, Vorstand der KVWL und unter anderem für IT und Digitalisierung zuständig.

Seit Wochen treibt die KVWL deshalb die Pläne zum E-Rezept-Rollout am 1. September voran. „Unser Team hat in den vergangenen Wochen mit unglaublich viel Energie großartige Arbeit geleistet. Mit diesem Spirit werden wir die nächsten Tage und Wochen beschreiten. Dabei ist eines aber unverhandelbar: Für ein digitales Angebot wie das E-Rezept kann es nur eine digitale Lösung zur Übertragung geben. Den Weg dafür haben wir mit dem Einsatz der elektronischen Gesundheitskarte bereits aufgezeigt“, betont Müller.

Er präzisiert die Erwartungshaltung der KVWL: „Wir erwarten von der gematik, dem Bundes­gesundheitsministerium und den Apothekenverwaltungssystem-Herstellern, dass das E-Rezept spätestens in drei Monaten mit der eGK übertragen und eingelöst werden kann. Das ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Einführung des E-Rezepts und nicht ver­handelbar.“

Zum Start der Rollout-Phase am 1. September sind in Westfalen-Lippe rund 250 Praxen dabei. Im Anschluss daran soll die Anzahl der Teilnehmer und Teilnehmerinnen sukzessive gesteigert werden, um die Funktionsfähigkeit des E-Rezepts in der Arbeitsrealität der Ärztinnen und Ärzte erproben zu können. -DM

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