PAAM
Innovationsfondsprojekt zur Unterstützung der hausärztlichen Versorgung durch Physician Assistants
Das Innovationsfondsprojekt „PAAM - Physician Assistants in der Allgemeinmedizin“ möchte in einer Studie überprüfen, ob und wie der akademisierte Gesundheitsberuf des Physician Assistant (PA) im Rahmen der Delegation und Kooperation ärztliche Aufgaben übernehmen kann, um Ärzte zu entlasten, Patienten eigenständig zu behandeln und somit einen Beitrag zur zukünftigen Versorgung der Bevölkerung zu leisten.
Die Zusammenarbeit von Ärzten mit anderen akademisierten Gesundheitsberufen soll dabei Teil der Lösung sein, den wachsenden medizinischen Bedarf der Bevölkerung bei rückläufiger Arztzahl zu gewährleisten, gerade in ländlichen und strukturschwachen Regionen. Im Erfolgsfall zeigt die neue Versorgungsform, wie etablierte Aufgabenteilungen und Rollenverständnisse durch die Integration von PA in Richtung interprofessioneller und kooperativer Teampraxen umgestaltet werden können.
Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschusses fördert das Projekt mit rund 6,75 Millionen Euro; die Projektlaufzeit ist von 01/2025 bis 09/2028 geplant.
Das Wichtigste zu PAAM
Das Projekt wurde initiiert durch das Institut für Allgemeinmedizin (IfAM) des Universitätsklinikums Essen, welches auch die Konsortialführung übernimmt. Als Kooperationsprojektpartner sind daneben drei weitere Institute für Allgemeinmedizin aus dem Ruhrgebiet und Rheinland beteiligt. Neben der KVWL sind das Institut für ärztliche Qualität in Schleswig-Holstein gGmbH, das Zi sowie die BARMER aus dem ambulanten Versorgungsbereich vertreten. Daneben sind weitere Partner aus Wissenschaft, Forschung und Lehre sowie von Interessenverbänden beteiligt.
Im Projekt PAAM werden Physician Assistants (PAs) in künftige hausärztliche Teampraxen integriert. Dabei durchlaufen die PAs im ersten Halbjahr begleitend ein hausarztpraxis-spezifisches Intensivtraining. An der Studie nehmen 24 Hausarztpraxen teil und jeder Interventionspraxis wird ein PA zugeteilt. Die PAs und das Praxisteam werden über den gesamten Studienzeitraum hinweg in Coachings, Workshops sowie Online-Seminaren für die neue Arbeitsteilung geschult. Nach 18 Monaten wird geprüft, ob der Einsatz der PAs im Vergleich zu 51 Kontrollpraxen einen Nutzen brachte. Dazu wird eine Vielzahl von Parametern verglichen, beispielsweise die Rate der Notaufnahmen, die Anzahl und die Zufriedenheit von versorgten Patienten oder auch die Wochenarbeitszeiten der Hausärzte.