SLEEP WELL
Digital unterstützte Schlafmedizin – Entwicklung optimierter Patientenwege bei obstruktiver Schlafapnoe
Schlafprobleme und Schlafstörungen sind weit verbreitet. Zu Letzteren gehört die obstruktive Schlafapnoe (OSA). Darunter versteht man eine schlafbezogene Atmungsstörung, die durch eine Verengung des Rachenraums im Schlaf entsteht und durch starkes Schnarchen sowie Atemaussetzer kennzeichnet ist. Für den Körper bedeuten diese Ausweichreaktionen Stress – von einem kurzfristigen „Ich habe nicht gut geschlafen“ bis hin zu langfristig erhöhten Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Vorhofflimmern.
Rund eine Million Patientinnen und Patienten in Deutschland werden bei OSA bereits erfolgreich mit einer nächtlichen Atemwegsüberdrucktherapie behandelt. Eine Verdachtsdiagnose wird jedoch so häufig gestellt, dass Betroffene oft mehrere Monate auf einen Untersuchungstermin in einem Schlaflabor warten müssen. Genau an diesem Punkt setzt SLEEP WELL mithilfe telemedizinischer Instrumente an.
SLEEP WELL möchte die Versorgungsstrukturen von OSA-Patientinnen und -Patienten durch Telemedizin verbessern. Dabei werden Haus- und Fachärzte und -ärztinnen digital durch Experten und Expertinnen der Schlafmedizin in der Diagnosestellung von potenziellen OSA-Patienten und -Patientinnen unterstützt. Dies führt zu einer verbesserten Kommunikation und Zusammenarbeit aller Beteiligten.
Weitere Vorteile der telemedizinischen Begleitung:
- Verringerung der Wartezeiten
- bei geeigneten Patientinnen und Patienten: die Einleitung der Behandlung zuhause statt im Schlaflabor
- Steigerung der Therapietreue
Alle Faktoren zusammengenommen verbessern die Behandlungssituation von OSA-Patientinnen und Patienten insgesamt und tragen zu einem Mehr an Lebensqualität bei.
Für die neue Versorgungsform wurden über 4.440 Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf OSA ausgewählt. Um zu untersuchen, ob die neue Versorgungsform einen Zusatznutzen aufweist, wurden zwei Patientengruppen gebildet: Eine Gruppe wird zusätzlich mit Hilfe von Telemedizin behandelt, die andere Gruppe nicht. Durch Vergleiche mit Blick auf Lebensqualität, Therapietreue und Gesundheitskosten wird der konkrete Nutzen untersucht.