Laboraufträge – Steigerungen mindern das Honorar von Haus- und Fachärzten

Die Laborkosten in Westfalen-Lippe zeigen in den letzten Quartalen insgesamt einen deutlichen und kontinuierlichen Anstieg, der sich in mehrfacher Hinsicht negativ auf die Honorare aller Ärzte auswirkt. Dabei sticht das Vitamin-D-Screening als sehr gefragte Leistung mit der höchsten Steigerungsrate hervor. Auch die Kosten für Untersuchungen von BNP und die CRP-Bestimmung sind deutlich gestiegen.

Da es sich bei Laborleistungen nicht um extrabudgetäre Leistungen handelt, sondern um Leistungen, die aus der zur Verfügung stehenden morbiditätsbedingte Gesamtvergütung (MGV) zu bezahlen sind, muss eine Steigerung aus den Regelleistungsvolumina aller Haus- und Fachärzte subventioniert werden. Hinzu kommt, dass die erhöhte Veranlassung von Laborleistungen Ihren Wirtschaftlichkeitsbonus mindern oder vollständig aufzehren kann.

Aufgrund dieser honorarmindernden Effekte möchten wir Ihnen empfehlen, Laborleistungen noch bewusster und indikationsgerecht zu veranlassen.

Diese Empfehlung beruht auf den Ergebnissen einer Analyse der Ursachen der Mengensteigerung der Laboraufträge. Denn es handelt sich hierbei im Wesentlichen um Aufträge, die im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehen und gewisse Trends erkennen lassen, die uns zu diesem Newsletter veranlasst haben.

Als sehr gefragte Leistung mit der höchsten Steigerungsrate zeigt sich das Vitamin-D-Screening. Und gerade hier muss davon ausgegangen werden, dass die Bestimmung des Vitamin-D-Spiegels oftmals auch bei gesunden Menschen ohne Risikofaktoren vorgenommen wird, obwohl Leitlinien und Fachgesellschaften ausdrücklich davon abraten. Aber auch bei anderen der betrachteten Leistungen mit sehr hohen Steigerungsraten ist ein Anstieg in dem dargestellten Maß nicht alleine durch leitliniengetreue Veranlassung zu erklären.