Petition zur Sicherung der ambulanten Versorgung

Unterschriften noch bis 31. Juli möglich

Haftpflicht und Versicherung
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In einer Petition an den Deutschen Bundestag fordern niedergelassene Ärztinnen und Ärzte die adäquate Finanzierung von Haus- und Facharztpraxen zur Sicherung und Aufrechterhaltung ambulanter Versorgung. Bis zum 31. Juli kann die Petition noch online unterschrieben werden.

Darin geht es unter anderem um die Abschaffung der Budgetierung und unrealistischer Pauschalen sowie von unnötiger Bürokratie. „Das Honorar muss die Praxisausgaben, unsere Arbeit und die unserer Angestellten decken“, heißt es in der Petition, die von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten in Baden-Württemberg initiiert wurde. Zudem gehöre eine „sinnvolle kostenneutrale Digitalisierung“ eingeführt.

Zeit für Patienten ohne finanzielle Zwänge

Zur Begründung der Petition heißt es unter anderem, dass die Ärztinnen und Ärzte ihre Patientinnen und Patienten „umfassend mit ausreichend Zeit und ohne finanzielle Zwänge behandeln“ wollen. Die erbrachten Leistungen dürften nicht nach einer Pauschale vergütet werden, die oft nur zum Teil ausbezahlt werde.

Ein Großteil der Praxen werde schon bald nicht mehr besetzt sein, da junge Ärztinnen und Ärzte die Niederlassung meiden würden, weil sie das finanzielle Risiko scheuten.

Mitarbeitende sollen anständig bezahlt werden

Ein weiterer Punkt sind die Medizinischen Fachangestellten und Medizinisch-Technischen Assistenten, „ohne die wir unsere Praxen nicht betreiben und die Patientenversorgung nicht gewährleisten können“, schreiben die Verfasser der Petition und fordern: „Wir wollen sie anständig bezahlen können!“

In ihrer Begründung führen die Ärzte außerdem Probleme bei der Digitalisierung an. „Niemand wehrt sich gegen eine sinnvolle Digitalisierung“, heißt es. Aktuell sei „die uns aufgezwungene und unausgereifte Digitalisierung aber kompliziert, teuer und funktioniert nur bruchstückhaft“. Das sei keine Erleichterung, sondern führe zu Mehrarbeit und Ärger.

Appell an die Politik

Die Verfasser der Petition prophezeien: „Sollte der ambulante Sektor weiter von der Politik vernachlässigt werden, wird die ambulante Versorgung der Bevölkerung in kurzer Zeit einbrechen.“ Schlecht versorgte Patienten würden vermehrt die Notaufnahmen beanspruchen und es komme zu vermehrten Klinikeinweisungen. „Die ambulante wohnortnahe Versorgung ist gefährdet. Wir fordern eine Politik, die die ambulante Versorgung erhält und unterstützt – zum Wohle aller!“

Die Initiatoren der Petition hatten bereits im Mai dieses Jahres eine Online-Initiative zur Rettung der ambulanten medizinischen Versorgung gestartet, die bereits über 75.000 Unterzeichner hat.

Quelle: KBV PraxisNachrichten

Unterschreiben der Petition

Hier können alle (nicht nur Ärzte und Ärztinnen und Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen), die den Erhalt der ambulanten medizinischen Versorgung unterstützen möchten, bis zum 31. Juli 2023 unterzeichnen. Insgesamt sind 50.000 Unterschriften nötig, um das Anliegen direkt beim Bundestag und damit auf höchster Ebene zu platzieren.