Die, die immer für uns da sind – Video und eindringliche Berichte von der Corona-Front

„Was die Ärztinnen und Ärzte mit ihren Praxisteams beim Impfen geleistet haben, ist einfach großartig, sensationell!", sagt Dr. Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsitzender. Als Dankeschön überreichte Spelmeyer dem Praxisteam von Dr. Klaus-Peter Tillmann eine Impfspritzen-Torte und Blumen
© KVWL / Michael Hedergott
„Was die Ärztinnen und Ärzte mit ihren Praxisteams beim Impfen geleistet haben, ist einfach großartig, sensationell!", sagt Dr. Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsitzender. Als Dankeschön überreichte Spelmeyer dem Praxisteam von Dr. Klaus-Peter Tillmann eine Impfspritzen-Torte und Blumen

Dortmund, 20.12.2021. Sie sind da, wenn wir sie brauchen. Sie gehen an ihre Belastungsgrenze und darüber hinaus. Sie sind die letzte große Klammer, die unser Gesundheitssystem in der Corona-Pandemie zusammenhält: die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte und ihre Praxisteams. Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) hat in den vergangenen Tagen drei Praxen besucht, stellvertretend für ein Dankeschön an alle niedergelassenen Haus- und Fachärzte in Westfalen-Lippe. Danke, für mehr als sieben Millionen Corona-Schutzimpfungen. Danke, für den unglaublichen Zusammenhalt. Entstanden sind drei eindringliche Berichte von der täglichen Corona-Front.

Dr. Peter Münster. Münster: Die Hausarztpraxis ist weihnachtlich geschmückt wie die Filmkulisse in „Kevin allein zu Haus“. Drei Patienten stehen an diesem Mittwochmittag draußen, eine Medizinische Fachangestellte (MFA) sammelt ihre Versichertenkarten ein, bittet freundlich um Geduld. MFA Margret Wichtrup sagt: „Der Alltag ist anstrengend, wir impfen täglich sehr viel und werden telefonisch bombardiert. Aber als Team arbeiten wir gut zusammen – und so ist es auch zu schaffen.“ Sogar an allen vier Adventssamstagen impft Dr. Münster mit seinem „Team Santa“ – der rote Pailletten-Schriftzug glitzert rot auf den T-Shirts unter den weißen Fleece-Jacken. 1200 Meter war die Schlange am ersten Samstag lang, inklusive der eineinhalb Meter Mindestabstand zwischen den Patienten. Als KVWL-Vorstandsmitglied Thomas Müller heute mit einer Biskuitrolle in Form einer Impfspritze und dem zuckrigen Slogan „Wir sind der Impfturbo“ hereinkommt, kommentiert der Hausarzt: „Es tut gut zu hören, dass auch an anderer Stelle auffällt, dass die Praxen Erhebliches leisten und bei den Impfzahlen mächtig Dampf machen.“

Die Leistung ist auch deshalb sensationell, weil zwischen den Impfterminen die „normale“ Patientenversorgung weiterläuft. Dr. Peter Münster sagt: „Viele Menschen wollen sich in kurzer Zeit schnell den Piks abholen und das zu bewältigen, war vor allem für meine Mitarbeiter eine Riesenherausforderung. Das Wichtigste ist, sich vernünftig zu organisieren. Dann macht es Spaß, wenn man in kurzer Zeit viele Leute impfen kann, die dankbar hier rausgehen.“

KVWL-Vorstandsmitglied Thomas Müller besuchte auf der "Dankeschön-Tour" die Praxis von Dr. Peter Münster.  „Der Besuch in den Praxen steht stellvertretend für ein Dankeschön an alle niedergelassenen Haus- und Fachärzte in Westfalen-Lippe. Denn diese haben in den letzten Monaten etwas Sensationelles geleistet", so Thomas Müller
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KVWL-Vorstandsmitglied Thomas Müller besuchte auf der "Dankeschön-Tour" die Praxis von Dr. Peter Münster. „Der Besuch in den Praxen steht stellvertretend für ein Dankeschön an alle niedergelassenen Haus- und Fachärzte in Westfalen-Lippe. Denn diese haben in den letzten Monaten etwas Sensationelles geleistet", so Thomas Müller

Dr. Frank Rütering. Gütersloh: 60 Kilometer weiter östlich. Ostwestfalen. Im Neubau an der Eickhoffstraße brennt am späten Montagnachmittag nur noch im ersten Obergeschoss das Licht. 20 Treppenstufen herauf, einmal links herum, schon sitzt man in einem der großzügigen Behandlungszimmer. Gleich folgt der nächste Piks gegen das Coronavirus, die nächste Booster-Impfung. An drei Tagen in der Woche impft das Team von Dr. Frank Rütering. Im Schnitt sind es derzeit mehr als 300 Corona-Impfungen pro Woche. „Mit Blick auf die Pandemie würde ich mir mehr Planungssicherheit wünschen. Die ständig wechselnden Vorgaben machen es uns nicht leicht.“ Wie schafft man die zusätzliche Arbeit? Rütering: „Das geht nur im Team. Ich bin sehr stolz auf unsere Mannschaft.“

Insgesamt arbeiten in der Hausarztpraxis drei Ärzte und sieben MFA. Carolin Gebauer ist eine von ihnen. „Die Belastung ist enorm gestiegen! Der Verwaltungsaufwand hat zugenommen, die Aufklärungsarbeit, das Gespräch mit den Patienten, die zusätzlichen Impfangebote – das spürt man natürlich alles. Besonders zu Beginn der Pandemie war der Ansturm riesig. Das Telefon klingelte im Sekundentakt, da braucht man gute Nerven.“ Dr. Volker Schrage, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KVWL, ist heute nicht nur zum Überreichen der Torte und Blumen gekommen. Er hört zu. Es sind die kleinen Dinge, die in dieser Pandemie so wichtig sind.

Dr. Volker Schrage, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KVWL, bedankt sich beim Praxisteam von Dr. Frank Rütering für den unermüdlichen Einsatz
© KVWL / Michael Hedergott
Dr. Volker Schrage, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KVWL, bedankt sich beim Praxisteam von Dr. Frank Rütering für den unermüdlichen Einsatz

Dr. Klaus-Peter Tillmann. Bochum: Tief im Westen, mitten im Ruhrgebiet, wo laut Grönemeyer die Sonne verstaubt, impft Dr. Tillmann mit seinen Teams. Vier Praxis-Standorte, acht Ärzte, 27 Medizinische Fachangestellte. Die Organisation: eine Meisterleistung. Bis zu 1000 Corona-Impfungen sind es derzeit pro Woche. „Wir sind ein eingespieltes Team, können uns aufeinander verlassen. Das macht mich stolz“, sagt HNO-Arzt Dr. Tillmann. Er impft seit dem Start: Seine erste Corona-Schutzimpfung hat er am 7. Januar in einem Seniorenheim in Witten verabreicht. „Egal ob Facharzt oder Hausarzt – die Bewältigung der Corona-Krise schaffen wir nur gemeinsam.“

Sein Blick geht dabei aus dem vierten Obergeschoss des Ärztehauses im Stadtteil Weitmar. Von hier oben kann man den Kemnader See erahnen. Beim Impfen ist‘s manchmal wie auf hoher See: rau. MFA Elke Baumgarten: „Die meisten Patienten sind nett und dankbar. Wir müssen uns aber manchmal auch Dinge anhören, die nicht gehen. Zum Beispiel: ‚Sind sie eigentlich blond? Aber was soll man von einer Arzthelferin auch erwarten…‘ Ich würde mir da mehr Respekt und Wertschätzung für unsere Arbeit wünschen.“ Respekt und Wertschätzung bringt Dr. Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsitzender der KVWL, heute persönlich entgegen. Es ist eine kleine Geste mit großer Wirkung. Dr. Tillmann: „Der Besuch bedeutet uns enorm viel! Die Anerkennung geht ja an alle impfen-den Praxen. Wir kämpfen in der Pandemie teilweise mit dem Rücken zur Wand. Da bestärkt und beflügelt uns solch ein Besuch.“ (Miriam Sahli-Fülbeck, Michael Hedergott, Daniel Müller)

Der KVWL-Vorstand zu den Leistungen der Praxisteams in Westfalen-Lippe:

  • Dr. Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsitzender: „Was die Ärztinnen und Ärzte mit ihren Praxisteams beim Impfen geleistet haben, ist einfach großartig, sensationell! Insgesamt gab es mehr als sieben Millionen Corona-Impfungen in den Praxen, davon mehr als zwei Millionen Booster-Impfungen. Das ist einfach grandios! Ich bin auf meine Kolleginnen und Kollegen und ihre Teams unfassbar stolz.“
  • Dr. Volker Schrage, stellvertretender Vorstandsvorsitzender: „Das, was in den Praxen abläuft, ist phänomenal! Die Praxen impfen in einem wahnsinnigen Tempo! Außer uns hat niemand damit gerechnet. Weder die Politik, noch die Medien. Ich lade jeden ein, mal in eine Praxis zu gucken, um zu sehen, was hier geleistet wird!“
  • Thomas Müller, Vorstandsmitglied: „Der Besuch in den Praxen steht stellvertretend für ein Dankeschön an alle niedergelassenen Haus- und Fachärzte in Westfalen-Lippe. Denn diese haben in den letzten Monaten etwas Sensationelles geleistet. Täglich werden mehr als 90.000 Corona-Impfungen durchgeführt und wir möchten mit diesem Besuch Danke sagen für dieses Engagement in dieser Pandemie.“

KVWL-Pressestelle