Explodierende Energiekosten – KVWL fordert finanzielle Hilfen für Praxen

eHealth: Arzt arbeitet am Computer
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Dortmund, 22.11.2022 – „Wenn der Bundesregierung nicht schleunigst ein Licht aufgeht, brechen für die Patientinnen und Patienten in Westfalen-Lippe düstere Zeiten an.“ Mit drastischen Worten weist Dr. Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), darauf hin, dass niedergelassene Ärztinnen und Ärzte beim geplanten Hilfsprogramm für gestiegene Energiekosten bislang nicht berücksichtigt werden.

Dr. Dirk Spelmeyer: „Der Gesetzesentwurf muss unverzüglich überarbeitet werden. Es kann nicht sein, dass die Praxen an dieser Stelle leer ausgehen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat den Kliniken und Pflegeeinrichtungen bis zu acht Milliarden Euro zugesagt. Das ist ja grundsätzlich schön und richtig, aber der ambulante Sektor darf doch in der Energiekrise nicht einfach übersehen werden.“ Besonders bitter: Auch fachärztliche Gruppen, die nachweislich viel Strom verbrauchen wie beispielsweise Radiologie, Strahlentherapie und Nephrologie, werden bislang mit keiner Silbe erwähnt. Dr. Volker Schrage, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KVWL, bringt es auf den Punkt: „Trotz angekündigter Strom‐ und Gaspreisbremse stehen wir, insbesondere die Hochenergiefächer, vor einer ähnlichen Situation wie die Krankenhäuser. Daher muss es für uns auch finanzielle Hilfen geben. Um es unmissverständlich zu sagen: Hier geht es nicht nur um ein paar Euro, hier stehen komplette Existenzen auf dem Spiel. Die Praxen sind mittelständische Unternehmen mit zahlreichen Mitarbeitern. Wenn wir nicht schnell und entschlossen handeln, könnten bei einigen Niedergelassenen bald die Lichter ausgehen…“

KVWL-Vorstand Thomas Müller fürchtet Konsequenzen in der Versorgung: „Wir dürfen es nicht soweit kommen lassen, dass wichtige Untersuchungen wie Computertomografien nicht mehr finanzierbar sind, beispielsweise Tumore nicht mehr rechtzeitig erkannt werden. Das wäre ein absolutes Fiasko! Die Praxisteams in Westfalen-Lippe sind die stärkste Abwehr des deutschen Gesundheitssystems – sie müssen von der Bundesregierung finanziell unterstützt werden, damit wir gemeinsam und gesund durch diese schwierige Zeit kommen.“ –DM

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