„Helfen Sie uns, den Praxenkollaps zu verhindern!“ – KVWL appelliert an Patienten

Dortmund/Westfalen-Lippe, 25.10.2023 – In ganz Deutschland machen Ärzte und Psychotherapeuten aktuell mit Protesten auf den drohenden Praxenkollaps aufmerksam. Die Kernprobleme lauten: Bürokratie-Wahnsinn, Unterfinanzierung, Fachkräftemangel, mangelhafte Gesetzgebung. Um die Politik endlich zu einem Kurswechsel zu bewegen, braucht es jedoch nicht nur die Stimme der Praxen, sondern auch die der Patientinnen und Patienten. Sie können gleich auf mehreren Wegen aktiv werden. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) ruft zur Unterstützung auf.

„Die Politik ist auf dem ambulanten Auge leider völlig blind, viele Probleme wurden in den vergangenen Jahren verschlafen oder ignoriert. Wir brauchen jetzt dringend einen Kurswechsel, denn die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung in Deutschland steht auf dem Spiel. Wenn nicht schnell ein Umdenken erfolgt, sind Leistungskürzungen und Praxisschließungen  unvermeidbar. Daher appellieren wir an alle Patientinnen und Patienten: „Helfen Sie uns, den Praxenkollaps zu verhindern!“, sagt Dr. Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsitzender der KVWL.

E-Mail-Aktion und Bundestagspetition

Um Politikerinnen und Politiker auf die desolate Lage in den Praxen aufmerksam zu machen, hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) die Internetseite www.praxenkollaps.info initiiert. Dort können Bürgerinnen und Bürger ihre Bundestagsabgeordneten per E-Mail kontaktieren und sie auf die inakzeptable Situation in der ambulanten Versorgung hinweisen. Zudem hat die KBV eine Bundestagspetition gestartet, um sich bei der Politik endlich Gehör zu verschaffen. Ärzte, Psychotherapeuten, Praxisangestellte und Patienten sind aufgerufen, die Initiative mit ihrer Unterschrift zu unterstützen; Praxen können dafür Unterschriftlisten auslegen.

„Wir benötigen jetzt eine maximale Sichtbarkeit, um auf die Missstände in der ambulanten Versorgung hinzuweisen. Es ist fünf vor zwölf! Wenn die Politik nicht endlich aufwacht, wird es die medizinische Versorgung, so wie wir sie alle kennen und schätzen, bald nicht mehr geben“, sagt Dr. Volker Schrage, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KVWL.

Praxenkollaps: Die KVWL warnt vor dem drohenden Praxenkollaps und lädt die Patientinnen und Patienten in Westfalen-Lippe ein, eine Protest-E-Mail an die heimischen Bundestagsabgeordneten zu schicken sowie eine Bundestagspetition zur Rettung der Arztpraxen zu unterschreiben.
© KVWL

KVWL unterstützt bundesweite Initiative

Die KVWL unterstützt die bundesweite Initiative „#Praxenkollaps verhindern!“ mit einer Informationskampagne. Die Praxen in Westfalen-Lippe haben ab sofort die Möglichkeit, Plakate und Postkarten zu bestellen, um ihre Patienten über die Forderungen und Missstände im ambulanten Bereich zu informieren. Zudem informiert die KVWL die Bürgerinnen und Bürger ausführlich auf einer extra eingerichteten Internetseite: www.kvwl.de/praxenkollaps.

KVWL-Vorstand Thomas Müller: „Jede Unterschrift, jede Mail ist wichtig. Die politischen Entscheider müssen endlich die Probleme der ambulanten Versorgung wahrnehmen und die Praxen stärken! Ansonsten ist der Praxiskollaps nicht mehr zu verhindern.“

KVWL-Pressestelle