Darmkrebsfrüherkennung

Programm der gesetzlichen Krankenkassen

Untersuchung Bauchraum, Darm-Modell im Vordergrund
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Die Darmkrebsfrüherkennung beginnt bei Männern und Frauen ab dem Alter von 50 Jahren. Zu dem Früherkennungsprogramm der gesetzlichen Krankenkassen gehören neben der Beratung der Okkultbluttest und die präventive Darmspiegelung.

Regelmäßige Einladungen

Die gesetzlichen Krankenkassen laden ihre Versicherten im Alter von 50, 55, 60 und 65 Jahren zur Darmkrebs-Früherkennung ein. Mit der Einladung erhalten Versicherte eine ausführliche Information über das Programm, die noch besser über das Früherkennungsprogramm aufklären soll.

Ausführliches Beratungsgespräch ab 50

Der Anspruch auf ein Beratungsgespräch über das kolorektale Karzinom und auf Informationen über das Früherkennungsprogramm gilt für Frauen und Männer ab 50 Jahren.

Koloskopie für Männer ab 50

Männer haben ab einem Alter von 50 Jahren Anspruch auf eine Koloskopie, da sie ein höheres Risiko als Frauen haben, an Darmkrebs zu erkranken. Bei Frauen liegt die Altersgrenze für die Koloskopie bei 55 Jahren. Eine erneute Vorsorgeuntersuchung kann nach Ablauf von neun Kalenderjahren durchgeführt werden.

Regelungen zum iFOBT-Test

Ab einem Alter von 50 Jahren kann bei Frauen und Männern jährlich ein Test auf okkultes Blut im Stuhl durchgeführt werden, ab 55 alle zwei Jahre.

Stuhltest iFOBT

Der quantitative immunologische Test (iFOBT) zur Früherkennung von Darmkrebs steht gesetzlich Versicherten als Kassenleistung zur Verfügung. Studien haben gezeigt, dass mit immunologischen Tests nicht sichtbares Blut im Stuhl insbesondere mit einer höheren Sensitivität nachgewiesen werden kann.

Wie bisher gibt der Arzt, der die Früherkennungsuntersuchung auf kolorektales Karzinom durchführt, den Stuhltest an den Patienten aus. Anders als bislang erfolgt die Auswertung des Tests allerdings nicht in der Praxis, sondern im Labor.

Hinweise zu Abrechnung und Vergütung:
GOP für Ausgabe und Beratung

Ärzte, die den iFOBT als Früherkennungsuntersuchung auf kolorektales Karzinom veranlassen, rechnen die GOP 01737 (Bewertung 57 Punkte) ab. Die Leistung umfasst die Ausgabe, Rücknahme und Weiterleitung des Stuhlproben-Entnahmesystems sowie die Beratung des Patienten bei einer präventiven Untersuchung. Bei einer kurativen Untersuchungsindikation sind wie bisher Ausgabe, Rücknahme und Weiterleitung in das Labor mit der Versicherten- oder Grundpauschale abgegolten.

Hausärzte, Chirurgen, Gynäkologen, Facharztinternisten, Hautärzte und Urologen dürfen die GOP 01737 abrechnen. Hausärzte können den immunologischen Test auch beim Check-up 35 ausgeben – sofern die Patienten das Anspruchsalter von 50 Jahren erreicht haben.

Für eine bestmögliche Ergebnisqualität ist es wichtig, dass die Stuhlprobe möglichst schnell ausgewertet wird: Deshalb sollten Ärzte ihre Patienten darauf hinweisen, dass sie die Probe möglichst am Tag nach der Abnahme abgeben. Der Arzt veranlasst dann spätestens am darauffolgenden Werktag die Untersuchung in einem Labor, das solche Untersuchungen durchführen darf.

GOP für Laboruntersuchung

Für die Untersuchung der Stuhlprobe im Labor gibt es zwei GOP: die GOP 01738 (Bewertung 75 Punkte) bei einer präventiven Untersuchung und die GOP 32457 (Bewertung 6,21 Euro) bei einer kurativen Untersuchungsindikation. In den Laborleistungen enthalten sind die Kosten für das Stuhlproben-Entnahmesystem.

Entsprechend der geänderten Früherkennungs-Richtlinie wurde der Test als Leistung des Speziallabors, die eine vorherige Genehmigung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) voraussetzt, in den EBM aufgenommen. Die Durchführung des iFOBT dürfen somit nur die Ärzte vornehmen, die eine Abrechnungsgenehmigung für diese Leistung haben. Sie sind zudem verpflichtet, Angaben wie verwendete Tests, Ergebnisse der externen Qualitätssicherung, Gesamtzahl der untersuchten und der positiven Proben zur Evaluation des Früherkennungsprogramms zu erfassen und an die KV zu übermitteln.

Radio-NRW-Beitrag zum Thema Darmkrebs

© NRW-Lokalradios

(März 2023) Melanie Wienströer bekommt im Alter von 38 Jahren die Diagnose Darmkrebs. In diesem Radiobeitrag spricht sie über die Erkrankung und den Heilungsverlauf. Experten rufen zur Vorsorge auf: „Darmkrebs ist heilbar."

NEWS

  • 27.02.2024 Gemeinsame Pressemitteilung

    Nicht verpassen: Darmkrebs-Vorsorge!

    Anlässlich des Darmkrebs-Monats März appellieren mehrere Gesundheitsorganisationen in Westfalen-Lippe eindringlich an die Bürgerinnen und Bürger, das Vorsorgeangebot zu nutzen.

  • 20.02.2023 Gemeinsame Pressemitteilung Pressemitteilung KVWL

    „Darmkrebs? Mit 38? Dafür bin ich doch viel zu jung!“

    Melanie Wienströer steht mitten im Leben – an diesem 13. Januar 2017. Die damals 38-jährige Krankenschwester aus Oelde steckt in den Vorbereitungen für die Geburtstagsparty ihres Mannes. Ihren beiden Töchtern, 7 und 4 Jahre alt, geht‘s prima. Nur noch schnell zur Darmspiegelung, vermutlich nichts weiter als ein Reizdarm. Daher bestimmt immer wieder das Blut im Stuhl. Ein lästiger Termin, aber gut. Kurz spiegeln und dann weiter im Programm. Doch an diesem Freitag änderte sich Melanie Wienströers Leben für immer. Die Diagnose: Darmkrebs.