Medizinische Fachangestellte (MFA)
Ein Beruf macht Karriere
Sprechstundenhilfe? Schon lange nicht mehr! Nach der entsprechenden Ausbildung ist man seit 2006 Medizinische Fachangestellte (MFA) – und übernimmt viel Verantwortung im alltäglichen Praxisbetrieb. Davon profitieren beide Seiten: Der Praxisinhaber kann durch die Delegation ärztlicher Leistungen entlastet werden; die MFA selbst können durch entsprechende Qualifizierungen nach ihrer grundständigen Ausbildung neue berufliche Perspektiven erschließen.
Alle Infos zum Berufsbild finden Sie beim Verband medizinischer Fachberufe e.V. Welche Aufgaben von MFA ausgeführt werden dürfen, ist im Bundesmantelvertrag und seinen Anlagen geregelt.
Ein Schritt davor: MFA-entlastende Assistenz
Der Fachkräftemangel macht es herausfordernd, qualifizierte medizinische Fachangestellte zu finden. Im ersten Schritt können Sie als Assistenz die MFA und damit das gesamte Praxisteam bei der Bearbeitung administrativer Aufgaben entlasten, damit diesen mehr Zeit für die Patientenversorgung zur Verfügung steht. So steigt die Attraktivität des Arbeitsumfeldes insgesamt.
- Mögliche Voraussetzungen der Assistenz:
- abgeschlossene Berufsausbildung, bspw. als Kauffrau oder -mann für Büromanagement oder als Verwaltungsfachangestellte
- auch andere Berufsausbildungen und Quereinsteiger sind denkbar
- Delegierbare Aufgaben gemäß der Vereinbarung über die Delegation ärztlicher Leistungen an nichtärztliches Personal (Bundesmantelvertrag, Anlage 24)
- administrative Tätigkeiten, z. B. Datenerfassung und Dokumentation von Untersuchungsergebnissen und Therapieerfolgen
- Unterstützung des Arztes bei der Erstellung von schriftlichen Mitteilungen und Gutachten
MFA – und jetzt? Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für Medizinische Fachangestellte
Setzen Sie noch einen drauf! Als MFA stehen Ihnen verschiedene Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen offen – und damit mehr Verantwortung durch Qualifizierung.
Mit der Spezialisierungsqualifikation zur "Entlastenden Versorgungsassistentin/Entlastendem Versorgungsassistenten“ (EVA) werden Medizinische Fachangestellte praxisnah auf die Übernahme delegationsfähiger Leistungen in der hausärztlichen Versorgung und in bestimmten fachärztlichen Praxen vorbereitet.
Das klingt interessant? Schauen Sie gern auf unserer Themenseite Entlastende Versorgungsassistentin (EVA) vorbei!
Die Anforderungen an Arztpraxen sind in den vergangenen Jahren gestiegen. Nach wie vor entfallen viele bürokratische Aufgaben auf Praxisinhaber, wodurch wertvolle Zeit für die Patientenversorgung verloren geht. Ein Praxismanager kann hier für Entlastung sorgen. Er verfügt durch Weiterbildung über ein vertieftes unternehmerisches und organisatorisches Wissen verfügt. Wichtig zu wissen:
- Die Weiterbildung wird von diversen Organisationen angeboten; die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt und es sind unterschiedliche Schwerpunktsetzungen möglich.
- Die Ausbildungsdauer variiert zwischen wenigen Tagen und mehreren Monaten, auch die Kosten für die Weiterbildung sind unterschiedlich hoch.
- Übernommen werden je nach Weiterbildungsschwerpunkt beispielsweise Aufgaben aus folgenden Bereichen:
- Praxisorganisation (Materialbeschaffung, Aufgaben der Digitalisierung)
- Qualitätsmanagement
- Abrechnung
- Personalmanagement und -führung (Personaleinstellung, Erstellung von Dienst- und Urlaubsplänen)
- Betriebswirtschaftliche Tätigkeiten und Marketing
Das klingt interessant? Bei Fragen hierzu hilft gern der KVWL-Mitgliederservice weiter:
service-center@kvwl.de
0231 94 32 10 00
Die KVWL bietet seit April 2023 eine Fortbildung zur Digi-Managerin an – für die Etablierung von Digitalisierungsbeauftragten in Arztpraxen und psychotherapeutischen Praxen an. Zielgruppe ist das nicht-ärztliche Praxispersonal. Das Projekt ist in Kooperation mit der Ärztekammer Westfalen-Lippe und dem Lehrstuhl für Gesundheitsinformatik der Universität Witten/Herdecke entstanden.
Das klingt interessant? Schauen Sie gern auf unserer Themenseite Digi-Managerin vorbei!
Neben den klassischen Weiterbildungsmöglichkeiten für Medizinische Fachangestellte etabliert sich auch in medizinischen Assistenzberufen die voranschreitende Akademisierung. Der Kompetenzbereich des Physician Assistant (PA), dessen Ausbildung sowohl pflegerische als auch medizinische Aspekte beinhaltet, geht über den einer MFA hinaus.
Das klingt interessant? Schauen Sie gern auf unserer Themenseite Physician Assistant (PA) vorbei!
Die Akademie für medizinische Fortbildung der ÄKWL und der KVWL bietet Fortbildungen, Spezialisierungs- und Aufstiegsqualifikationen für Medizinische Fachangestellte und Angehörige anderer medizinischer Fachberufe während und nach der Ausbildung an.
Sie sind Arzt und möchten Ihr Praxisteam verstärken?
MFA leisten einen wichtigen Beitrag zur Patientenversorgung und zum Erfolg einer Arztpraxis. Doch wie überall trifft auch hier ein steigender Bedarf auf knappe Ressourcen. Wenn Sie selbst aktiv werden wollen – sei es in der Ausbildung oder beim Recruiting – , finden Sie bei der Ärztekammer Westfalen-Lippe unterstützendes Info- und Werbematerial. Werfen Sie außerdem einen Blick auf das Angebot der KVBörse.
Zuständige Stelle für die Berufsbildung der Medizinischen Fachangestellten (MFA) ist nach dem Berufsbildungsgesetz die Ärztekammer. Die Berufsbildung umfasst die Ausbildungsvorbereitung, Ausbildung, berufliche Fortbildung und berufliche Umschulung.
Mit der Kampagne „Medizinische/r Fachangestellte/r. Etwas für dich?“ stellt die Ärztekammer Westfalen-Lippe Infomaterial und Plakate zur Verfügung, mit denen Sie in Ihrer Praxis auf die MFA-Ausbildung aufmerksam machen können.
Infomaterial der Kampagne „Medizinische/r Fachangestellte/r. Etwas für dich?“
Sie suchen Praxispersonal oder eine Auszubildende zur MFA? Dann schauen Sie mal auf bei der KVBörse vorbei. Hier können Sie nach passenden Mitarbeitern suchen oder Inserate aufgeben.
News
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„Leistungen müssen endlich honoriert werden“ – KVWL unterstützt MFA-Protestaktion
„Ohne die Medizinischen Fachangestellten läuft in den Praxen in Westfalen-Lippe gar nichts. Sie sind eine absolute Säule in der ambulanten Versorgung, diese Leistung muss endlich honoriert werden. Daher unterstützen wir den geplanten MFA-Protest ausdrücklich“, sagt Dr. Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) mit Blick auf den kommenden Freitag (8. September).
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Influencer werben für Ausbildung als MFA
Um Schulabgängerinnen und Schulabgänger für eine Ausbildung zur MFA zu begeistern, haben die Bundesärztekammer und die Kassenärztliche Bundesvereinigung die Initiative „Von Beruf wichtig“ gestartet.