Physician Assistant (PA)
Stärken Sie mit der Anstellung eines PA Ihre Praxis!

Neben den klassischen Weiterbildungsmöglichkeiten für Medizinische Fachangestellte (MFA) etabliert sich auch in medizinischen Assistenzberufen die voranschreitende Akademisierung. Der Kompetenzbereich des Physician Assistant (PA), dessen Ausbildung sowohl pflegerische als auch medizinische Aspekte beinhaltet, geht zum Beispiel über den einer MFA hinaus.
Sie sind nicht sicher, ob ein PA die richtige Verstärkung ist? Mit unserem Teampraxis-Kompass finden Sie heraus, welcher nichtärztliche Beruf zur Struktur und dem Leistungsangebot Ihrer Praxis passt.
Physician Assistants in der ambulanten Versorgung: Ein Leitfaden zur Integration in die Teampraxis
(Februar 2025) Das vorliegende Workbook soll ein Nachschlagewerk für interessierte Praxisinhaber sein. Es zeigt eine erste Auswertung unseres zweijährigen Modellprojekts und lässt Praxisteams sowie PA zu Wort kommen. Praktische Tipps und weiterführende Links helfen Ihnen herauszufinden, ob auch Ihr Team von der Einstellung eines PA profitieren kann.
PA – Hoffnung. Entlastung. Zukunft.
In unseren Videos erfahren Sie mehr über das neue Berufsbild, den Ausbildungsweg, die Zukunftsperspektiven sowie aktuelle Praxis-Berichte.
KBV-Chef Dr. Gassen besucht PA-Modellpraxis im Münsterland
Physician Assistants (PA) können ein echter Stützpfeiler in der ambulanten Versorgung sein. Wie wertvoll deren Einsatz bereits ist, zeigt der Besuch in der Gemeinschaftspraxis Gesenhues & Partner in Ochtrup. Hier arbeiten derzeit fünf PA, durch die die Versorgungsqualität effektiv verbessert werden konnte – davon profitieren ganz besonders die Patienten.
PA werden befähigt, vorbereitende Anamnesen und körperliche Untersuchungen durchzuführen. Mit diesen medizinischen Kenntnissen fungiert der PA als Ergänzung zum Arzt und den MFA.
Der Studiengang wird an verschiedenen Fachhochschulen Deutschlands angeboten und kann auch dual studiert werden. Die Zielgruppe des Studiengangs sind neben MFA auch alle, die eine Ausbildung in einem Gesundheitsfachberuf haben sowie Notfallsanitäter.
Den Einsatz von Physician Assistants in der ambulanten Versorgung zu fördern, ist ein gemeinsames Projekt der KVWL & EU|FH – Hochschule für Gesundheit, Soziales und Pädagogik (Campus Rheine) in Kooperation mit dem zugehörigen Berufsverband, der Deutschen Gesellschaft für Physician Assistants e.V. (DGPA).
Damit der neue Arztassistenz-Beruf die nötige Bekanntheit erlangt, sucht die KVWL den Dialog mit anderen Playern im Gesundheitswesen. Im Oktober 2024 fand dazu ein erstes bundesweites Vernetzungstreffen statt, bei dem sich Vertreter weiterer KVen, Krankenkassen Kammern, Verbänden sowie aus Politik und Wissenschaft über das Berufsbild des PA austauschen konnten.
Häufig gestellte Fragen
Die PA arbeiten in enger Kooperation mit den Ärzten der Praxis und bekommen medizinischen Aufgaben übertragen. Vertragliche Vereinbarungen mit den gesetzlichen Krankenkassen, welche medizinischen Aufgaben übertragbar sind und welche nicht, gibt es derzeit nicht.
Die Ärzte dürfen Leistungen, die sie aufgrund der erforderlichen besonderen Fachkenntnisse nur persönlich erbringen können, nicht delegieren! Dies sind Leistungen oder Teilleistungen, die Ärzte wegen ihrer Schwierigkeit, ihrer Gefährlichkeit für Patienten oder wegen der Unvorhersehbarkeit etwaiger Reaktionen unter Einsatz spezifischer Fachkenntnis und Erfahrung persönlich erbringen müssen.
Der Spielraum für die Delegation wird darüber hinaus wesentlich von der Qualifikation des jeweiligen Mitarbeiters bestimmt. Der Arzt entscheidet, ob und an wen er eine Leistung delegiert. Der Arzt hat sicherzustellen, dass der PA aufgrund seiner beruflichen Qualifikation oder allgemeinen Fähigkeiten und Kenntnisse für die Erbringung der delegierten Leistung geeignet ist.
Das Gehalt eines PA ist mit den Praxisinhabern frei verhandelbar. Ebenso wie für angestellte Ärzte gibt es keinen Tarifvertrag oder ähnliche strukturierende Vorgaben.
Die KVWL stellt den Praxisinhabern einen Mustervertrag zur Anstellung von PA zur Verfügung, wie es ihn auch für angestellte Ärzte gibt. Dieser wird allerdings keine Gehaltsvorgaben enthalten.
In der vertragsärztlichen Gebührenordnung gibt es bislang keine gesonderten Abrechnungsmöglichkeiten für die Tätigkeiten von PA. Das Projekt wird zeigen, ob dies sinnvoll und notwendig ist. Die heute in der ambulanten Versorgung arbeitenden PA werden aus dem allgemeinen Praxisgewinn finanziert.
Patienteninformationen

Egal, ob in Ihrer Praxis bereits ein PA arbeitet oder Sie sich zukünftig von einem PA unterstützen lassen möchten – für Ihre Patienten ist das eine neue Situation. Stellen Sie ihnen das neue Berufsbild vor und erklären Ihnen, welche Aufgaben ein PA übernimmt. Die KVWL unterstützt Sie dabei und stellt Ihnen ein Plakat und einen Flyer mit allen wichtigen Informationen für Ihre Patienten zur Verfügung. Sie können diese Materialien bequem über unseren Bestellservice beziehen.
Weitere Informationen und Dokumente
Dieser Mustervertrag gibt Anregungen für eine mögliche Vertragsgestaltung und dient damit nur als Beispiel. Er muss auf die individuellen Verhältnisse des Einzelfalles überprüft und an diesen angepasst werden. Er ersetzt keine Beratung durch einen Rechtsanwalt und/oder Steuerberater. Eine Haftung der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe ist ausgeschlossen.
Wie alle anderen delegierten Aufgaben müssen auch PA-Leistungen über die lebenslange Arztnummer des beschäftigenden Arztes – dies können ggf. auch zwei Ärzte sein – abgerechnet werden. Damit kann es zur Überschreitung der zeitlichen Auffälligkeitskriterien kommen. Damit Praxen oder Medizinische Versorgungszentren (MVZ) sich dennoch von einem PA unterstützen lassen können, sorgt die KVWL mit einem Vorstandsbeschluss für mehr Planungssicherheit:
Sollte es bei Praxen und MVZ, die einen PA beschäftigen, zu zeitlichen Auffälligkeiten kommen, kann im Rahmen der Einzelfallprüfung soweit möglich ohne weitere Mitwirkung der Praxis eine Entlastung im Umfang von bis zu 15 Prozent berücksichtigt werden – vorausgesetzt, der PA wurde der KVWL auf freiwilliger Basis gemeldet. Bitte beachten Sie, dass pro Arzt (LANR) maximal zwei PA gemeldet werden dürfen. In einer Gemeinschaftspraxis können sich zwei Ärzte einen PA anteilig berücksichtigen lassen.
PA können ein wesentlicher Stützpfeiler der ambulanten Versorgung sein – sofern die Rahmenbedingungen stimmen. Das zeigen die Ergebnisse eines Modellprojektes, das die KVWL vor zwei Jahren gemeinsam mit der Hochschule für Gesundheit, Soziales und Pädagogik Rheine und der Deutschen Gesellschaft für Physician Assistants e. V. (DGPA) auf den Weg gebracht hat.
Das Zi für die kassenärztliche Versorgung stellt in ihrem Abschlussbericht eine Entlastung der teilnehmenden Ärzte, eine hohe Akzeptanz im Praxis-Team und bei den Patienten sowie eine gute Versorgungsqualität fest.
Dr. med. Volker Schrage, stellv. Vorstandsvorsitzender der KVWL, über die Perspektiven von medizinischen Assistenzberufen.
So finden Praxen und PA zusammen
Die KVbörse unterstützt bei der Suche nach fachärztlichen Mitarbeitern sowie medizinischen Fachangestellten – Gesuche und Angebote für Physician Assistants (PA) werden ebenfalls gelistet.
NEWS
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„Die Akzeptanz ist hoch“
Physician Assistants (PA) können ein wesentlicher Stützpfeiler der ambulanten Versorgung sein – sofern die Rahmenbedingungen stimmen. Das zeigen die Ergebnisse eines Modellprojektes, das die KVWL vor zwei Jahren gemeinsam mit der Hochschule für Gesundheit, Soziales und Pädagogik Rheine (EUFH) und der Deutschen Gesellschaft für Physician Assistants e. V. (DGPA) auf den Weg gebracht hat.
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PA-Projekt: Praxen und Patienten profitieren
Physician Assistants (PA) können ein echter Stützpfeiler in der ambulanten Versorgung sein. Wie wertvoll deren Einsatz bereits ist, zeigt der Besuch in der Gemeinschaftspraxis Gesenhues & Partner in Ochtrup. Hier arbeiten derzeit fünf PA, durch die die Versorgungsqualität effektiv verbessert werden konnte. Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der KBV, bewertet den PA-Einsatz positiv.
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„PA“ – Kraftverstärker für die Teampraxis: KVWL startet Dialog zu neuem Arztassistenz-Beruf
Googelt man „PA“, erscheint als Erklärung unter anderem „Power Amplifier“, der Leistungsverstärker einer Musikanlage. PA steht aber auch für „Physician Assistant“, die Arztassistenz. Aus Sicht der KVWL sind PAs die zukünftigen Stützpfeiler der ambulanten Versorgung. Deshalb ist sie nun mit Vertretern vieler Institutionen in einen Dialog über den neuen Arztassistenz-Beruf gestartet.